Aripiprazol - Erfahrung mit der Umstellung und Nebenwirkungen

Hallo und herzlich willkommen.
Mein Name ist Sascha, und ich möchte heute auf meinem Blog offen über meine Erfahrung bei der Umstellung auf Aripiprazol berichten – ein Medikament, das manche vielleicht unter Namen wie Abilify, Ariprazol oder ähnlichen Bezeichnungen kennen.

Ich teile meine Geschichte, weil ich selbst überrascht war, wie heftig so eine Umstellung verlaufen kann – und weil ich weiß, wie wichtig es ist, sich bei Medikamentenwechseln gut abzusichern.


Vorgeschichte: Von Ziprasidon zu Aripiprazol

Vor der Umstellung nahm ich Ziprasidon in niedriger Dosierung. Im Krankenhaus wurde mir erklärt, dass diese Dosis etwas unter dem therapeutischen Wirkbereich lag. Daraufhin wurde entschieden, auf Aripiprazol umzusteigen.

Grundsätzlich war ich positiv gestimmt: Aripiprazol sollte mir helfen, stabiler zu werden – und tatsächlich merke ich bis heute, dass es mir insgesamt sehr gut hilft. Trotzdem verlief die Umstellung für mich alles andere als leicht.


Die schwierige Phase während der Umstellung

Es gab einen Abend während der ersten Tage, der für mich extrem belastend war. Ich rutschte plötzlich in eine Wahn- und Angstphase, die sich sehr real und überwältigend anfühlte.

Ich bekam rasende Gedanken, fühlte mich gedanklich eingeengt, hatte das Gefühl, mich selbst und meine Umwelt nicht mehr richtig einschätzen zu können. Typische Symptome wie Ich-Störungen, übersteigerte Bedeutungszuschreibungen und starke Angstgedanken kamen gleichzeitig hoch.

Im Nachhinein bin ich unglaublich dankbar, dass ich während dieser Umstellung im Krankenhaus war. Das Pflegepersonal konnte eingreifen und mich medikamentös beruhigen. Zu Hause allein hätte ich die Situation vermutlich nicht bewältigen können.

Was diese Phase so schwer machte:

  • Gedanken ließen sich nicht stoppen

  • Angst vor Kontrollverlust

  • misstrauische, bedrohliche Ideen

  • das Gefühl, „durchzudrehen“

  • große Unsicherheit, was real ist und was nicht

Diese Symptome hatte ich zum Glück nur kurzzeitig und ausschließlich in der Umstellungsphase. Danach stabilisierte sich alles deutlich, und Aripiprazol begann, seine eigentliche positive Wirkung zu entfalten.


Warum ich eine stationäre Umstellung empfehle

Nach dieser Erfahrung würde ich eine Umstellung auf ein neues Antipsychotikum niemals mehr ambulant durchführen. Im Krankenhaus ist man sicher, wird beobachtet, und es kann schnell reagiert werden, wenn etwas aus dem Ruder läuft.

Das bedeutet nicht, dass jeder solche Erfahrungen macht – viele berichten von völlig unproblematischen Umstellungen. Aber es kann passieren, und deshalb ist es gut, vorbereitet zu sein.

Mein Fazit:

  • Eine Umstellung kann stark wirken.

  • Vorübergehende Verschlechterungen sind möglich.

  • Stationäre Begleitung kann entscheidend sein.

Ich wünsche das niemandem – und gerade deswegen teile ich meine Geschichte.

Alle bekannten Nebenwirkungen von Aripiprazol (Abilify)

Hier findest du die vollständige, medizinisch korrekte Übersicht der bekannten Nebenwirkungen nach Häufigkeit:


Sehr häufig (bei >10 % der Behandelten):

  • Schlaflosigkeit

  • Angst

  • Unruhe

  • Kopfschmerzen

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Akathisie (unruhiges Gefühl in Beinen/Körper, Bewegungsdrang)


Häufig (1–10 %):

  • Schläfrigkeit oder Müdigkeit

  • Schwindel

  • Benommenheit

  • Appetitsteigerung oder -verminderung

  • Gewichtszunahme oder -abnahme

  • Zittern

  • Konzentrationsstörungen

  • Verspannungen, Muskelsteifheit

  • Sehstörungen

  • Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen)

  • Speichelfluss vermindert oder erhöht

  • Hautausschlag

  • Schwitzen

  • Nervosität

  • Reizbarkeit

  • Libidoveränderungen

  • Bluthochdruck

  • schneller Herzschlag (Tachykardie)


Gelegentlich (0,1–1 %):

  • depressive Verstimmungen

  • starke Angstzustände

  • Erregungszustände

  • ungewöhnliche Träume

  • Krampfanfälle

  • Sprachstörungen

  • Ohnmacht

  • Muskelzuckungen

  • Bewegungsstörungen (z. B. unkontrollierte Bewegungen)

  • orthostatische Hypotonie (Schwindel beim Aufstehen)

  • Schluckstörungen

  • Haarausfall

  • erhöhte Leberwerte

  • Blutzuckerschwankungen


Selten (0,01–0,1 %):

  • schwere allergische Reaktionen

  • malignes neuroleptisches Syndrom (Notsituation!)

  • schwere Bewegungsstörungen, anhaltende Dyskinesien

  • hoher Blutzucker bis hin zu diabetischer Ketoazidose

  • Priapismus (schmerzhafte Dauererektion)


Sehr selten (<0,01 %):

  • lebensbedrohliche Überempfindlichkeitsreaktionen

  • schwerwiegende Stoffwechselentgleisungen


Psychische Nebenwirkungen, die möglich sind (aber selten):

  • Verstärkung von Unruhe

  • vorübergehende Verschlechterung positiver Symptome

  • verstärkte Angstattacken

  • ungewöhnliche Gedanken oder falsche Überzeugungen

  • Gefühl der Entfremdung (Ich-Störungen)

Wichtig: Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber – wie du selbst erlebt hast – besonders in der Umstellungsphase kurz aufflackern.

Aripiprazol - Erfahrung mit der Umstellung und Nebenwirkungen

Die Umstellung auf Aripiprazol war für mich eine der intensivsten Erfahrungen meines bisherigen Krankheitsverlaufs. Obwohl ich heute sagen kann, dass mir dieses Medikament insgesamt sehr gut hilft, hat mir gerade diese Phase gezeigt, wie komplex und individuell unser Gehirn auf Veränderungen reagiert.

Was ich daraus gelernt habe, möchte ich dir mitgeben – nicht als medizinischer Rat, sondern als persönliche Einsicht:

1. Medikamente wirken nicht sofort – und nicht immer gleichmäßig.
Gerade Antipsychotika können in den ersten Tagen oder Wochen Schwankungen verursachen. Manche Menschen spüren sofort eine Verbesserung, andere müssen sich erst stabilisieren. Und manche erleben – wie ich – kurzzeitige Verschlechterungen, bevor eine Besserung eintritt.

2. Eine Umstellung ist kein Zeichen von Schwäche.
Ich habe lange gedacht, ich müsse alles alleine schaffen. Doch rückblickend war es genau richtig, mir Hilfe zu holen. Im geschützten Umfeld des Krankenhauses konnte ich auffällige Symptome schnell melden und bekam direkt Unterstützung. Das ist nicht peinlich oder übertrieben – es ist kluge Selbstfürsorge.

3. Angst- und Wahnsymptome sind ernst zu nehmen, aber sie bedeuten nicht, dass man „verloren“ ist.
Was ich in der Umstellungsphase erlebt habe, war sehr belastend, aber es ging vorbei. Genau das ist entscheidend: Auch heftige psychische Symptome sind in der Regel vorübergehend und lassen sich behandeln. Was zählt, ist, dass man nicht alleine damit bleibt.

4. Jeder Körper reagiert anders.
Nur weil ich extreme Umstellungsreaktionen hatte, heißt das nicht, dass alle anderen sie auch erleben. Umgekehrt kann jemand, der bisher stabile Erfahrungen mit Medikamenten gemacht hat, dennoch überrascht werden. Psychopharmaka sind individuell – und genau deshalb ist ärztliche Begleitung so wichtig.

5. Stabilität ist möglich – auch nach harten Phasen.
Ich möchte betonen, dass Aripiprazol mir langfristig sehr geholfen hat. Die schwierigen Tage während der Umstellung sagen nichts darüber aus, wie das Medikament später wirkt. Manchmal ist das „Tal“ nur ein Übergang, bevor es bergauf geht.

6. Sich Hilfe zu holen, ist Stärke – nicht Schwäche.
Wenn du selbst eine Medikamentenumstellung planst oder vor einer Entscheidung stehst: Scheue dich nicht, stationäre Unterstützung anzufordern. Es geht um deine Sicherheit, um dein Leben und um deine Zukunft. Du hast ein Recht auf Schutz, Begleitung und Verständnis.


Warum ich meine Geschichte teile

Ich erzähle all das nicht, um Angst zu machen, sondern um zu zeigen:

  • Dass solche Reaktionen möglich sind

  • Dass sie überwindbar sind

  • Dass Unterstützung entscheidend sein kann

  • Dass man aus solchen Erfahrungen stärker hervorgehen kann

Wenn meine Geschichte auch nur einer einzigen Person hilft, sich vorbereitet zu fühlen oder rechtzeitig Hilfe zu holen, dann hatte sie Sinn.


Für alle, die gerade selbst kämpfen

Vielleicht stehst du kurz vor einer Umstellung.
Vielleicht hast du Ängste, die du nicht einordnen kannst.
Vielleicht erkennst du in meinen Worten etwas von dir selbst wieder.

Wenn ja: Du bist nicht allein.
Es gibt Wege durch diese Phasen hindurch, und es gibt Menschen, die dir helfen wollen – Ärztinnen, Pflegekräfte, Therapeutinnen, Freunde, Angehörige.

Sich zu öffnen und Unterstützung einzufordern, ist einer der mutigsten Schritte, den man machen kann.

ÜBER DEN AUTOR

Autor

Max Mustermann

Max Mustermann ist Experte für Online-Marketing und hat bereits zahlreiche Projekte aufgebaut in denen er sein Wissen unter Beweis gestellt hat. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

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